Über das Projekt

Wissenscampus Iserlohn

Der Standort Iserlohn steht vor großen Herausforderungen. Die digitale Transformation verändert die alle Lebensbereiche grundlegend. Auch wir in Iserlohn benötigen Innovationen und neue Lebens-, Geschäfts-, und Arbeitsmodelle. Zu diesem Zweck ist es entscheidend, die neuen Chancen der Digitalisierung durch smarte Innovationen zu nutzen, wobei der Ressource »Wissen« hierbei eine zentrale Rolle zukommt. Bereits heute sichern wissensgetriebene Innovationen den Erfolg vieler Regionen. So profitieren Städte und Regionen sowie deren Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaftsunternehmen in vielfacher Hinsicht von der Ansiedlung wissensaffiner Institutionen. Die Bedeutung von Wissenstransfer, Innovation und Qualifizierung nimmt immer weiter zu. Regionen sind nur dann zukunftsfähig, wenn Wissenschaft, Menschen und Wirtschaft vor Ort gemeinsam neues Wissen generieren, es in konkrete Anwendungen überführen und Menschen dafür qualifiziert werden.

Auch für Iserlohn sind die Förderung von Wissenstransfer, Innovation und Qualifizierung die wesentlichen Hebel für die Gestaltung der Zukunft. Mit der Fachhochschule Südwestfalen und der University of Europe for Applied Sciences (UE), den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, den innovativen mittelständischen Unternehmen und den Verbänden hat Iserlohn beste Voraussetzungen, um sich als Wissenszentrum mit überregionaler Strahlkraft zu etablieren. Zu diesem Zweck sind Strukturen erforderlich, die eine systematische Kooperation aller Akteure ermöglichen und wirksame Impulse für die Weiterentwicklung Iserlohns als Wissenszentrum geben.

In einem breiten Bündnis aus Gesellschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft sollen die Stärken Iserlohns gebündelt werden. Dafür unterstützen wir Vorhaben in den Feldern Wissenstransfer, Innovation und Qualifizierung. Unser Ziel: Gemeinsam machen wir Iserlohn fit für die Zukunft.


Quelle: Geoportal der Stadt Iserlohn
Quelle: Geoportal der Stadt Iserlohn

Der Rat der Stadt Iserlohn begrüßte in seiner Sitzung am 05.02.2019 einstimmig die von der CDU vorgestellte Projektidee des Digitalen Wissenscampus und beauftragte die Verwaltung auf dieser Basis den ersten Stern im Rahmen des Qualifizierungsprozesses der REGIONALE zu beantragen. Das Projekt ist am 04.07.2019 mit dem ersten REGIONALE Stern ausgezeichnet worden. Der Prozess zum Wissenscampus war in den letzten drei Jahren als kollaborative Entwicklung organisiert. Somit wurde der Austausch mit allen beteiligten Akteuren in den Fokus gestellt. Ziel dabei war die Erarbeitung eines gemeinsamen und abgestimmten Konzeptes, welches sich an die vorhandenen Bedarfe der Stadtgesellschaft anpasst und bedarfsorientiert für die Stadt Iserlohn erarbeitet wird. Ein großes Augenmerk wurde dabei auf die Themen Transparenz, Information und Austausch gelegt. Von Beginn an wurde die Prozess- und Zieloffenheit als besondere Strategie verfolgt.

Nach erfolgreicher Verleihung des 1. REGIONALE Sterns wurde in der Stadtverwaltung eine interdisziplinäre Projektgruppe eingerichtet, die sich seitdem mit den verschiedenen Facetten des Projektes auseinandersetzt. Der Fokus lag direkt zu Beginn auf der inhaltlichen Ausgestaltung der Projektidee. Hierzu wurde im November 2019 ein erster sog. Kreativ-Workshop mit dem Projektteam durchgeführt. Zielsetzung war hierbei die Identifizierung von Bedarfen in der Stadt Iserlohn. Das Projektteam tagt seitdem in regelmäßigen Abständen zu der Entwicklung des Wissenscampus. Parallel zu diesen ersten Überlegungen diskutierte die Politik darüber, ein neu zu planendes Rathaus auf der Fläche des Wissenscampus zu entwickeln. Das Iserlohner Rathaus wird seit dem Jahr 2019 u. a. aufgrund von Brandschutzmängeln nach und nach leer gezogen und voraussichtlich in den nächsten Jahren abgebrochen. Dementsprechend hat sich die Iserlohner Stadtverwaltung und Politik frühzeitig mit möglichen Standorten für ein neues Rathaus auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang hat die Abteilung Städtebauliche Planung der Stadt Iserlohn Ende des Jahres 2019 eine Flächenstudie erarbeitet, inwiefern ein Rathaus grundsätzlich auf das Areal am Iserlohner Stadtbahnhof angesiedelt werden könnte. Das Ergebnis der Studie ergab, dass der Bau eines Rathauses an dieser Stelle möglich wäre.

Im Jahr 2020 ging es im Rahmen der Projektbearbeitung um die inhaltliche Ausgestaltung. Im Februar 2020 erfolgte ein Workshop mit verschiedenen Vertretern innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung. Neben den Ressortleitungen der Stadt Iserlohn waren auch die Geschäftsführer der städtischen Tochtergesellschaften

und die beiden Hochschulen vertreten. Ziel des Workshops war es, die verschiedenen Aktivitäten der einzelnen Beteiligten und deren möglicher Verknüpfungspunkte zum Wissenscampus zusammenzuführen. Unterstützt wurde der inhaltliche Input durch eine Keynote vom Futurologen Max Thinius. Als Ergebnis dieses Workshops wurde festgehalten, dass die Einrichtung eines Stadtlabors als erster Schritt umgesetzt werden sollte, welches das Ziel verfolgt, die Förderung des Austausches der verschiedenen Akteure zur weiteren Ausgestaltung der Projektidee zu vertiefen. Auf der Polis Convention – Stadtentwicklungsmesse in Düsseldorf – im April 2020 wurde die Idee des Wissenscampus erstmals präsentiert. Außerdem startete im selben Monat ein studentischer städtebaulicher Wettbewerb mit dem hochschulübergreifenden Masterstudiengang Städtebau NRW. In insgesamt acht interdisziplinär besetzten Projektteams – Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur – wurden bis August 2020 kreative Ideen für das Areal erarbeitet. Eine Jury bewertete schließlich die erarbeiteten Entwürfe und prämierte die ersten drei Plätze. Entstanden sind kreative Ideen der Bebauung, Vernetzung, Freiraumstrukturen und inhaltlichen Ausgestaltung des Wissenscampus. Im Jahr 2020 wurde die Stadt Iserlohn außerdem in das Modellprojekt „Smart Cities made in Germany“ aufgenommen. Mit dem direkten Start in die Umsetzung gehörte auch die Projektidee des Wissenscampus mit zu den geförderten Projekten.

Das Jahr 2021 startete erneut mit einem gemeinsamen Workshop. Schwerpunktmäßig beschäftigte sich die Projektgruppe mit den Entwürfen der Studierenden. Im Rahmen des Workshops wurde festgehalten, dass die Entwicklungen sich nicht – wie erst angedacht – bis zum Parktheater erstrecken, sondern auf das Flächenareal des ehemaligen Güterbahnhofs nördlich der Bahngleise konzentrieren sollen. Des Weiteren wurde verzeichnet, dass der Wissenscampus keine Verlängerung der Innenstadt, sondern als eigenständiges Quartier und Eingangstor zur Innenstadt fungieren soll. Zusätzlich wurde als weiterer Schritt die Erarbeitung eines Rahmenplans beschlossen. Ende des Jahres 2021 fiel schließlich im Rat der Stadt Iserlohn die Entscheidung, dass ein neues Rathaus im zentralen Bereich der Innenstadt und nicht am Wissenscampus entstehen wird. Der Rat der Stadt Iserlohn hat am 05.10.2021 darüber hinaus die Stadtwerke Iserlohn GmbH, die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH (GfW) und die STADTprojekt Iserlohn GmbH damit beauftragt, die Projektentwicklung für das Areal rund um den Stadtbahnhof (Digitaler Wissenscampus) weiter zu konkretisieren. Die städtische Tochtergesellschaft IGW – Iserlohner Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft wurde mit der Erarbeitung eines Rahmenplans beauftragt. Ein weiterer Baustein, welcher im Jahr 2021 umgesetzt wurde, war die Einrichtung eines Stadtlabors, welches nicht wie ursprünglich geplant auf dem Areal des Wissenscampus, sondern in einem leer stehenden Ladenlokal in der Iserlohner Innenstadt, eröffnet wurde. Auch wenn die Lage des Waldstadtlabors verändert wurde, werden im Waldstadtlabor die Inhalte des Wissenscampus weitergedacht.

Mit der Beauftragung des Rahmenplanes konnte die Projektidee schließlich konkreter bearbeitet werden. Dabei wurde ersichtlich, dass der Rahmenplan sowohl ein programmatisches als auch ein räumliches Leitbild umfassen muss. Zur Erarbeitung dieser Leitbilder wurde im Juni 2022 ein weiterer Workshop mit dem Schwerpunkt inhaltlicher Aspekte wie smarte Anwendungen, Mobilität, Klimaschutz und Städtebau durchgeführt. Intensiv wurde dabei das Thema Wissenstransfer herausgearbeitet und der Entschluss getroffen, die dafür relevanten Gruppen noch stärker in den Prozess zu integrieren. Deshalb erfolgte in den darauffolgenden Wochen durch Vertreter der Stadt, der STADTprojekt und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft eine intensive Stakeholderbeteiligung. Von September bis November 2022 wurden insgesamt 25 Gespräche mit Verbänden, Unternehmen und den beiden ortsansässigen Hochschulen durchgeführt, um die Bedarfe der verschiedenen Akteursgruppen herauszuarbeiten. Als wiederkehrende Hauptaspekte wurden Wissenstransfer, Standortqualität und Wohnraum genannt. Des Weiteren wurden Themen wie die Kombination aus Wohnen und Arbeiten oder die Wirtschaftlichkeit des Projektes angesprochen. Die Ergebnisse der Stakeholderbeteiligung flossen anschließend in einen Workshop am 08. November 2022 ein, an welchem die Stadt Iserlohn, die IGW, die STADTprojekt, die GfW und die FH SWF beteiligt waren. Des Weiteren wurde der Workshop durch eine Beratung der Koordinierungs- und Transferstelle im Rahmen des Modellprojektes „Smart Cities made in Germany“ begleitet,

mit dem Ziel, bei der Festlegung des Leitbildes zu unterstützen. Dafür wurden sämtliche bisherigen Ergebnisse zusammengetragen und gemeinsam nach Zielsetzungen gesucht. Entstanden ist schließlich das Leitbild für die Quartiersentwicklung. Das Leitbild wurde im Rahmen einer Informationsveranstaltung der interessierten Öffentlichkeit am 24. November 2022 im Parktheater Iserlohn vorgestellt. Zu der Veranstaltung waren sowohl die Bürgerschaft als auch die Unternehmen, Verbände und Hochschulen eingeladen und es nahmen insgesamt ca. 100 Personen teil. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister und einer Keynote von Max Thinius wurden die Akteure der drei Referenzprojekte „Munich Urban Colab“, „Campus Buschhütten“ und „Wissenscampus Mönchengladbach“ digital zugeschaltet. Im Anschluss wurde das Leitbild des Iserlohner Wissenscampus präsentiert. Im Herbst 2022 fand außerdem eine Beteiligung mit Jugendlichen zur Entwicklung der Innenstadt statt. Im Rahmen eines vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Makerthons konnten insgesamt 40 Jugendliche eingebunden werden. Für das räumliche Leitbild erfolgte im Jahr 2022 außerdem noch eine Verkehrszählung und -auswertung. Schlussendlich wurde zum Jahresende 2022 der Rahmenplan des Digitalen Wissenscampus Iserlohn fertiggestellt.

Wissenscampus Pyramide
Wissenscampus Pyramide
Quelle: AdobeStock
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Bürgerschaft

  • Lebendiges Quartier 
  • Junges Wohnen 
  • Gastronomie 
  • Multifunktionaler Raum für Veranstaltungen 
  • Smartes Hotel

Wirtschaft

  • Bündelung wirtschaftsnaher Einrichtungen
  • Neues agiles Arbeiten
  • Boardinghouse
  • StartUp-Zentrum
  • Kompetenzaufbau
  • Führungskräfteentwicklung
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Wissenschaft

Gemeinschaftsprojekt von FH SWF und HSHL

Die Region Südwestfalen ist ländlich strukturiert und geprägt durch eine starke klein- und mittelständische Industrie. Digitalisierung, demografischer Wandel und Abwanderungsbestrebungen stellen die zentralen Zukunftsherausforderungen für die Region und ihre Wirtschaft dar.

Mit dem Transfer von Digitalisierungskompetenz in drei Handlungsfeldern „Digitale Industrie“, „Digitale Wirtschaft“ und „Digitale Anwendungen“ nehmen die Fachhochschule Südwestfalen und die Hochschule Hamm-Lippstadt diese Herausforderungen gezielt in den Blick und unterstützen die Region dabei, ihre Wirtschaftskraft vor dem Hintergrund der digitalen Transformation zu erhalten und die Attraktivität des ländlichen Lebensraums zu vergrößern.

Erfahren Sie mehr dazu unter:

Innovative Hochschule: Digitalise_SWF (innovative-hochschule.de)